21.05.2022 – Einweihungsfeier des Campus Süd

Digital, modern und nachhaltig

Ehrengäste aus Genf und Berlin haben Ende Mai den Campus Süd offiziell eingeweiht

 

Nach zwei Jahren Bauzeit ist der Campus Süd auch offiziell eröffnet. Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul, MdB und Genfs Regierungspräsident Serge Dal Busco durchschnitten bei einem Festakt am 21. Mai das symbolische Band. Der «Campus Süd» bietet mehr als 200 Schülerinnen und Schülern Platz. Neben acht voll digitalisierten Klassenräumen befinden sich in der ersten und zweiten Etage auch die auf höchstem Niveau ausgestatteten Fachräume für Chemie, Physik und Biologie. Im Erdgeschoss ist die Mensa, im Tiefgeschoss eine zusätzliche Sporthalle untergebracht.

«Mit dem Campus Süd stellt die Deutsche Schule eine hochmoderne Lernumgebung bereit, in der Schülerinnen und Schüler sich bereits auf ihr Studium und Berufsleben vorbereiten können», erklärte Bernd Ruddat, Schulleiter der DSG. Gerade in den sich rasch entwickelnden Naturwissenschaften ist es entscheidend, dass der Unterricht der Realität an den Universitäten nicht hinterherhinkt. «Das ist jetzt nicht nur dank unserer qualifizierten Lehrkräfte, sondern auch durch die moderne Ausstattung der Fachräume besser gewährleistet als je zuvor.» Das gleiche gilt für die Digitalisierung im Klassenzimmer. An der Deutschen Schule Genf lernen Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren mit ihrem eigenen Tablet.

Das neue Gebäude ist auch eine Reaktion auf das stark wachsende Interesse von Genfer Eltern, die ihre Kinder auf die Deutsche Schule schicken wollen. «Unsere Schule trägt zwar den Namen Deutsche Schule, tatsächlich aber lernen Kinder aus mehr als 20 Nationen bei uns», betonte Marc Engelhardt, Vorsitzender des Vereins für deutschen Schulunterricht, der Schulträger ist. Dank des bilingualen Programms, das ab dem Alter von drei Jahren Unterricht in deutscher und französischer Sprache ermöglicht, entscheiden sich immer mehr frankophone Familien dafür, ihre Kinder an der DSG einzuschulen. «In unseren kleinen Gruppen lernen schon Kinder spielerisch, sich in beiden Sprachen fließend zu verständigen – eine Fähigkeit, die sich in bilingualem Fachunterricht während der Schulkarriere fortsetzt, und die gerade im Schweizer Kontext große Vorteile bietet.»

Der Abschluss, das Deutsche Internationale Abitur, ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen nach 12 Schuljahren den Zugang zu allen Universitäten in der Schweiz, in Deutschland und weltweit. «Wer an einer deutschen Auslandsschule unterrichtet wird, dem stehen alle Türen offen», erklärte Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die selbst an der Deutschen Schule Genf unterrichtet wurde. «Seit meiner Schulzeit hat sich die DSG deutlich weiterentwickelt, von einer kleinen Schule mit überwiegend deutschen Kindern zu einer internationalen Begegnungsschule mit einem attraktiven Angebot für viele Genfer Familien.»

Weltweit fördert die Bundesregierung 140 deutsche Auslandsschulen. Den Bau des Campus Süd hat das Auswärtige Amt mit 4,6 Millionen Euro unterstützt. Aktuell werden gut 400 Schülerinnen und Schüler an der DSG unterrichtet. Dazu kommen mehr als 500 Schülerinnen und Schüler der Sprachschule.

Genfs Regierungspräsident Serge Dal Busco beglückwünschte die Deutsche Schule Genf zum Neubau. «Das Gebäude ist architektonisch einfach, klar und modern gestaltet, vorbildlich im Hinblick auf die Umwelt und ein Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler sich wohl fühlen.» Gian-Reto Agramunt, Bürgermeister von Vernier, stellte die enge Beziehung zur Gemeinde seit Gründung der DSG 1975 in den Mittelpunkt. «Die Deutsche Schule ist fest in unserer Gemeinde verwurzelt. So ist es selbstverständlich, dass Sportvereine aus der Umgebung die Sporthallen der DSG nutzten, während das Schwimmbad der nahen städtischen Schule auch den Schülerinnen und Schülern der DSG offen steht.»

Mit dem Pavillon de l’Enfance, der sowohl eine kommunale Kindertagesstätte wie den Deutschen Kindergarten beherbergt, teilen sich beide Seiten sogar schon eine gemeinsame Immobilie. «Deshalb gehe ich fest davon aus, dass auch der Campus Süd nicht nur ein Lernort, sondern zugleich ein Ort der Begegnung sein wird.»

Diese Hoffnung spiegelt sich auch in der Gestaltung des Neubaus wider, für den das Zürcher Architekturbüro Soliman & Zurkirchen verantwortlich zeichnet. «Mit seiner modernen Fassade aus Sichtbeton und Glas passt sich der Neubau in das bestehende Gebäudeensemble ebenso ein wie in die großzügige grüne Außenfläche, die den Bewohnerinnen und Bewohnern Verniers offensteht», meinte Patrik Zurkirchen, Mitinhaber des Büros, das bereits vor 15 Jahren das DSG-Hauptgebäude entworfen hatte. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt umweltfreundlichen Strom und die Heizung werde mit einer Wärmepumpe (Luft-Wasser) betrieben. «Gerade bei einem Gebäude für die junge Generation müssen Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen», betont Zurkirchen.

Trotz coronabedingter Bauunterbrechungen wurde das Gebäude mit 3.300 Quadratmetern Nutzfläche nach 22 Monaten Bauzeit übergeben. Die Baukosten blieben mit 14,5 Millionen Franken im Plan.

 

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Rede von Frau Toledo, Leiterin  der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen

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