„Ich bin g-u-t aufgeregt“, sagt Ella und lacht. „Aber auch ein bisschen nervös“, fügt die Zwölfjährige an. Kein Wunder: Muss sie doch bald auf die Bühne und zeigen, was sie eigens für die Gala einstudiert hat. Die Sechstklässlerin war am Freitag eine von ganz vielen Schülerinnen und Schülern, die ihr Können auf den sprichwörtlichen „Brettern, die die Welt bedeuten“, zum Besten gegeben hat.
Seit sie drei Jahre alt ist, tanzt Ella Möller schon Ballet. Sie liebt den klassischen Tanz, aber auch moderne Darbietungen. „Wenn ich wütend bin“, erklärt sie, schon bühnenfertig geschminkt, „dann bewege ich mich am liebsten zu moderner Musik“. „Dann kommen Wut oder Kummer besser raus“, unterstreicht sie noch – und macht mit leichten Bewegungen mitten im Gang zur Bühne vor, was sie meint.
Bevor Ella jedoch auf die spartanisch dekorierte Bühne der DSG durfte, war der Chor der Grundschule und der Chor der Sekundarstufe I an der Reihe. Thor Müller begleitete die Kinderschar bei ihrer Darbietung des Liedes „Advent“ aus dem Film „Les choristes“ am Flügel. Dicht gefolgt von der Klasse 4 mit ihrer Intonierung des Weihnachtsklassikers „Drummer Boy“.
Für eine Premiere an der DSG sorgte der Chor der Grundschule. Zunächst nämlich erklang nur die Melodie des bekannten Stücks „Leise rieselt der Schnee“. Stimmlich setzten die Schülerinnen und Schüler erst ein, nachdem sie die Worte mit Händen und Mimik demonstriert hatten. „Das waren die richtigen Gebärden“, unterstreicht Tanja Alexandrin im Anschluss, die das Lied mit den Kindern einstudiert hat. „Kindergebärden“, erklärt die Praktikantin weiter, die sich von der Erwachsenen Zeichensprache unterscheiden. Die Kinder auf der Bühne wirkten derart entspannt und meisterten mit Bravour das zeitgleiche Singen der Worte und das Zeigen mit dem ganzen Körper.
Mila Schmachtel (Gesang) und Alice Borgeaud (Gitarre) bewiesen fürwahr Mut: Wagten sie sich doch an Ed Sheerans Superhit „Perfect“. Die Darbietung der beiden Mädchen aus der sechsten und siebten Klasse begeisterte derart, dass – kaum das der letzte Ton verhallt war – ein tosender Applaussturm losbrach und das anfängliche Lampenfieber schnell in Vergessenheit geriet.
„Dog days are over“, diente Camille Aleksa und Hannah Wechter, um sich überaus professionell auf der Bühne zu bewegen. Getanzt, ob klassisch oder modern, wurde überhaupt viel an diesem Abend und die Präsentationen begeisterten durchweg. Wie auch die der Tanz-AG mit 17 Schülerinnen und Schülern zur Musik von „Wild Berry Lillet“. Einfach genial!
Thor Müller hat gleich mehrfach den Hocker vorm Flügel eingenommen. So auch bei dem wunderschönen Gesangsstück „Mary did you know“. Julia Hildenbrand und Sara Keil waren in ihrem Duett derart überzeugend, dass so manches Elternteil Tränen in den Augen hatte. Wie auch bei Farelle Tagne Vandrees Version von „Oh holy night“.
Kaum die Mikrofone gerichtet, setzt er sich mal eben an den Flügel, spielt virtuos Mozarts „Türkischen Marsch“ und verschwindet wieder hinter der Bühne. Devin Odok nämlich war am Gala-Abend gleich mehrfach in Bereitschaft. Als Solist am Flügel und bei der Technik-AG, ohne deren Unterstützung all die tollen Licht- und Tonfinessen nicht zustande gekommen wären.
Egal ob die Kunstgalerie gezeigt wurde (musikalisch begleitet von Emily Waldmann am Flügel), die Harfenstücke „Valse du Printemps égaré“ und „La Gimblette“ von Benjamin Zerlauth, „That‘s Christmas to me“ vom Chor der Sekundarstufe I (am Flügel begleitet von Thor Müller), die Akrobatik-Nummer mit Mei Li Bergedorf, Melissa Gliffe Frandon, Ivana Schmachtel und Carlotta Ziem am Flügel – alles war perfekt einstudiert und wurde mit derart viel Begeisterung dargeboten, dass der Applaus der Zuschauer kaum hätte lauter ausfallen können.
Überbordend laut allerdings wurde es zum Ende der mehr als anderthalbstündigen Revue noch einmal. Denn: Die Schulband rockte ihre Version von „We wish you a merry Christmas“. Was für ein Abschluss!
Ein großes Lob gebührt nicht nur all den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, deren Namen eigentlich alle Erwähnung finden müssten, all den fleißigen Helferinnen und Helfern im Hintergrund, sondern auch den drei Organisatorinnen des Bühnenprogramms: Verena Gruber (Technik), Anna-Lena Kutsch (Tanz) und Marta Slaby (Musik und Gesamtleitung).
Zum Ende der Schau hat es eine Mutter kurz und knapp und so treffend auf den Punkt gebracht: „Das war eine richtige Talentschau.“
Bis zum Frühling 2024. „Dann“, so Marta Slaby, „wird es die nächste Gala im kommenden Schuljahr geben“.
Text: Britta Hoehne
Fotos: Emilie Staehli, Britta Hoehne, Thomas Friedrich
Videos: Emilie Staehli
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