Am 19. und 20. Januar war in der Aula der DSGenf eine Ausstellung aufgebaut, in der verschiedene Personen der LGBTQ+ Community und ihre Geschichte vorgestellt wurden. Diese Ausstellung wurde von der Diversity-AG organisiert, eine AG, die sich mit der Umsetzung des Projekts „Schule der Vielfalt“ beschäftigt.
Schule der Vielfalt. So kann sich unsere Schule seit dem 21. Mai 2022 nennen. Denn seit diesem Datum ist die DSGenf eine Projektschule des Antidiskriminierungsprogramms „Schule der Vielfalt“. Ein Projekt, das sich für mehr Akzeptanz der LGBTQ+ Community* an Schulen einsetzt und versucht Hass, Vorurteile oder Anfeindungen entgegenzuwirken.
Schließlich wollen wir, dass sich in unserer Schule jeder wohlfühlen. Dass man man selbst sein kann, egal wer man ist.
Im Unterricht ist die LGBTQ+ Community kaum ein Thema. Historische Zusammenhänge, wie der Stone Wall Riot oder die Homosexuellenverfolgung im NS werden meist nur angeschnitten und auch die heutige Lage von queeren Personen in verschiedenen Ländern wird selten thematisiert. Lesbische, schwule und bisexuelle Personen, sowie Transpersonen sind Teil unserer Gesellschaft, begegnen uns allen täglich im Alltag, meist ohne dass man ihre Identität wahrnehmen kann.
Also, wer sind diese Personen?
Die Personen, die mit ihrem Aktivismus ihr Leben riskiert haben. Die, die täglich für Akzeptanz kämpfen? Die, die in diesem Kampf ihr Leben lassen mussten? Die, die ihren Weg zu sich selbst teilen? Die, die andere auf diesem Weg helfen?
All diese Menschen, die nichts mehr wünschen als das eine: Keine Angst mehr haben zu müssen. Einfach zu lieben. Einfach zu leben.
Um dieser Frage zu folgen haben wir uns mit verschiedenen Personen der LGBTQ+ Community beschäftigt und Plakate erarbeitet. Zu diesen Personen zählten zum Beispiel Richard Grune und Gertrud Schloß, die im Nationalsozialismus durch ihre Identität in Konflikt rieten, Audre Lorde, Rosa von Praunheim und Marsha P. Johnson, die durch ihren politischen Einsatz bedeutende Bausteine für die heutige Lage der LGBTQ+ Community legten oder auch Prominente wie Jim Parson, Angelina Jolie und Lady Gaga, sowie die Bestsellerautorin Alice Oseman und der kenianische Aktivist Edwin Chiloba.
Zusätzlich zu den Plakaten wurden kleine Spiele und eine Diskussionsrunde, in der Schüler*innen sich zu verschiedenen Aussagen rund um Vielfalt positionieren konnten, vorbereitet.
Dann besuchten die Klassen nacheinander die Ausstellung, konnten sich mit den Plakaten informieren, ihr Wissen in einem Memory oder Quiz anwenden und dann mit ihren Mitschüler*innen diskutieren. Dafür wurden Aussagen in den Raum geworfen, bei denen sich die Schüler*innen überlegen konnten, ob sie ihnen zustimmen oder nicht. Dazu zählten Aussagen wie „Mein Verhalten wird von meinem Geschlecht beeinflusst“ oder „Wenn mich jemand schwul nennt ist das eine Beleidigung.“. Wichtig bei diesen Aussagen, es gab kein richtig oder falsch, jede Meinung wurde angehört und respektvolle Diskussionen entsprungen, trotz Meinungsverschiedenheiten. Interessant war zu beobachten, wie sehr sich die Meinungsbilder nicht nur innerhalb der Klassen, sondern auch zwischen den Klassen unterschieden.
Um die Mittagszeit herum, war die Ausstellung auch Eltern und Lehrkräften geöffnet.
Und während ihre Geschichten nur Bruchteile der queeren Geschichte bilden, während ihre Geschichten nicht die Erfahrungen, Ängste, Hoffnungen und Leistungen aller queeren Personen aufzeigen, so zeigen sie dennoch einige Realitäten von Personen der LGBTQ+ Community auf. Und so konnten wir zumindest ein Teil der Personen kennenlernen.
Herausfinden wer sie sind.
-A. Engelhardt (Diversity-AG)
*LGBTQ+ = Lesbisch, Gay (schwul), Bisexuell, Transgender, Queer, also jene Personen, die nicht in das cis-, heteronormative Bild der Gesellschaft passen, also Quere Personen
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